Leben aus der Ursuppe?

Beim Vorbereiten für eine Unterrichtseinheit für das unterwegs-Jüngerschaftsprogramm habe ich mich mit der (Un-)Wahrscheinlichkeit der spontanen Entstehung von Leben beschäftigt. Die Annahme der Evolutionstheorie geht ja ungefähr so: “Vor vielen Milliarden Jahren haben sich unter extrem günstigen Umständen spontan und zufällig die ersten chemischen Bausteine gebildet. Diese einfachen Bausteine verbinden sich zu komplexeren organischen Verbindungen, aus denen sich dann Zellen gebildet haben.” Am bekanntesten ist die sogenannte “Ursuppen-Theorie”. Die besagt, dass sich das Wasser eines Tümpels mit den vorhandenen anorganischen Stoffen der Atmosphäre verbunden hat. Durch elektrische Energie (z.B. durch einen Blitzeinschlag) werde chemische Reaktionen angeregt und dadurch entstehen Aminosäuren. Nun sind Aminosäuren zwar noch kein Leben, aber sie sind der Grundbaustein des Lebens. Aus ihnen besteht zum Beispiel die DNA. Diese Vorgänge konnten Forscher sogar schon im Labor nachvollziehen und nachbilden. Somit scheint man einen guten Beweis für die Theorie gefunden zu haben. Soweit so schön. Nur leider ist es nicht so einfach, wie es sich manche Wissenschaftler gern machen würden. Denn ihre Experimente haben nur wenig dazu beigetragen, die Glaubwürdigkeit der Theorie zu untermauern. Denn sie waren zwar in der Lage, tatsächlich “zufällige” RNA-Stränge (wie die DNA, aber nur ein Strang statt zwei) mit um die 100 Bausteinen entstehen zu lassen. Aber nur unter Laborbedingungen und unter Anwendung geballter Intelligenz und Intension! Also alles andere als planlos. Und Leben haben sie damit noch lange nicht erschaffen.

Wie gesagt, die DNA ist der Grundbaustein des Lebens. Diese besteht aus Proteinen und diese Proteine wiederum aus Aminosäuren. Es braucht ca. 10-20 Aminosäuren für ein Protein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Aminosäuren zufällig bilden, liegt bei 1:1020. Oder: 1:0,00000000000000000001. Also ziemlich unwahrscheinlich. Nun kommt man aber mit einem einzelnen Protein noch nicht sehr weit. Wir brauchen ca. 2000 Proteine, die aus Aminosäuren bestehen und die sich alle zufällig entwickeln müssten, um die DNA zu bilden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle diese benötigten Proteine bilden, liegt dann schon bei 1:1040.000!1Zacharias, Ravi, und Norman Geisler, Hrsg. Wer schuf den Schöpfer? Antworten auf unbequeme Fragen über Gott und den christlichen Glauben. Asslar: Gerth Medien, 2005, S. 71. Den Begriff “Wahrscheinlichkeit” dafür zu verwenden, ist eine maßlose Übertreibung. Nun ist jedoch die DNA nicht nur unglaublich komplex in dem Sinn, dass viele einzelne Stoffe zusammenkommen müssen, damit sie erst einmal entstehen kann. Diese Stoffe müsse nun auch noch richtig angeordnet werden. Die DNA enthält Information, also geordnete und verstänliche Zeichen, um damit Mitteilungen weitergeben zu können. Wissenschaftler haben sich daran gemacht, den Informationsgehalt in der DNA zu beziffern. Richard Dawkins, der selbst Biologe ist, schreibt, dass allein in einer “primitiven” Amöbenzelle (die ja nach allgemeiner Meinung als eines der ersten Lebewesen angesehen wird) so viel Information steckt, dass man damit 1000mal die Encyclopaedia Britannica füllen könnte.2Dawkins, Richard. Der blinde Uhrmacher: ein neues Plädoyer für den Darwinismus. dtv Sachbuch 11261. München: Dt. Taschenbuch-Verl, 1990, S. 157. Wer dieses umfangreiche Nachschlagewerk nicht kennt, der findet hier mal ein Bild als Anhaltspunkt:

Encyclopaedia Britannica

Man kann glauben, dass Leben in solcher Komplexität und Informationsdichte durch blinden Zufall entstanden ist. Dass wir letztlich nichts anderes als unverschämtes Glück haben, dass sich das alles so zusammengefügt hat. Man kann aber auch glauben, dass hinter diesen Tatsachen ein persönliches und intelligentes Wesen steht, dass die benötigten Stoffe geschaffen und in der richtigen Reihenfolge angeordnet hat. Die Wissenschaft liefert uns nur die Daten. Die Interpretation dieser Daten und Schlussfolgerung auf die Herkunft dieser offensichtlichen Feinabstimmung unterliegt dann der Weltanschauung. Ich für meinen Teil finde es vernünftiger, eine intelligente Ursache anstatt dummen Zufall hinter dem allem anzunehmen.

Fußnoten

  • 1
    Zacharias, Ravi, und Norman Geisler, Hrsg. Wer schuf den Schöpfer? Antworten auf unbequeme Fragen über Gott und den christlichen Glauben. Asslar: Gerth Medien, 2005, S. 71.
  • 2
    Dawkins, Richard. Der blinde Uhrmacher: ein neues Plädoyer für den Darwinismus. dtv Sachbuch 11261. München: Dt. Taschenbuch-Verl, 1990, S. 157.

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