I3 – Interessantes im Internet: 28.04.21

Herzlich willkommen zu „Interessantes im Internet“: drei Artikel, Videos, Podcasts oder ähnliches, die ich in dieser Woche entdeckt habe.

Gut ohne Gott?

Im begründet glauben Podcast gibt es einen Vortrag von Apologetikprofessor William Lane Craig. Da ich mich gerade mit dem moralischen Argument für Gott beschäftige, war das eine willkommene Folge. Craig legt dar, warum man Gott braucht, um objektive moralische Werte zu haben.
Der Vortrag (den Craig selbst auf deutsch hält) kann auch auf youtube angeschaut werden.

Evolution – zwischen Wissenschaft und Weltanschauung

Und noch eine Podcastfolge von begründet glauben. Wobei es eigentlich zwei sind. In zwei Teilen spricht Prof. Siegfried Scherer, der selbst Christ und Naturwissenschaftler ist, über Evolution und den christlichen Glauben. Auch diesen Vortrag gibt es auf youtube zu sehen.
Auch wenn man nicht mit allen Schlussfolgerungen übereinstimmt, lohnt sich der Vortrag auf jeden Fall! Mir hat besonders gut gefallen, wie Prof. Scherer die Grenzen von sowohl Evolution als auch Glauben aufgezeigt hat. Was ich mir besondes mitnehme: Wissenschaftslücken sind ein schlechtes Argument für Gott, denn Lücken können geschlossen werden. Stattdessen ist durch die Wissenschaft bereits so viel bekannt, das viel mehr für die Existenz einer Intelligenz hinter der Natur spricht als für planlose Prozesse. Darauf kann man ein viel tragfähigeres und beständigeres Argument aufbauen.

Kino im Herzen

Ron Kubsch hat für Evangelium21 einen interessanten Artikel zu Kino, Filmen im Allgemeinen und ihrem Beitrag zur Meinungs- und Weltanschauungsbildung geschrieben. Filme beeinflussen uns. Die Bilder bewegen uns emotional auf einer Ebene, wie nur wenig andere Medien das können. Aber sie sind nicht neutral. Filme haben eine Agenda und eine Sicht auf die Welt, die sie vermitteln und immer mehr auch direkt propagieren. Der Artikel regt sehr zum Hinterfragen des eigenen Medienkonsums an. Er fordert uns Christen heraus, uns von Gott prägen zu lassen, damit wir einen festen biblischen Standpunkt haben, von dem aus wir gut und verantwortungsvoll mit der Gesellschaft und den Medien interagieren können.

Gerade der postmoderne Film hat sich von dem Anspruch, Wirklichkeit zu spiegeln, weit entfernt.[4] Der Film will nicht repräsentieren, sondern Realitäten konstruieren: Das, was ein Film als Realität produziert, lebt intensiv von der Wahrheit des Machers sowie von politischen oder ökonomischen „Determinanten“ (so werden in der Filmtheorie wichtige Einflussfaktoren bezeichnet). Kaum ein Medium eignet sich so gut wie der Film dafür, bestimmte Wirklichkeiten zu generieren. Es geht nicht nur um das Spiegeln dessen, was sowieso zu sehen ist, sondern um Versuche, bestimmte Sichtweisen zu entfesseln.

Der durchschnittliche Amerikaner sieht in den USA derzeit 1800 Stunden im Jahr fern. Die deutschen Fernsehzuschauer glotzen im Schnitt 1484 Stunden jährlich in die Röhre. Nehmen wir außerdem an, dass jemand pro Tag 15 Minuten in seiner Bibel liest, was im Jahr ca. 90 Stunden ergibt. Es stünden dann also rund 1600 Stunden Fernsehkonsum auf der einen Seite und 90 Stunden Bibellektüre auf der anderen. Liegt es da nicht auf der Hand, dass die Film- und Unterhaltungsindustrie unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit in starkem Maße imprägniert? Wundert es da, wenn sie im Leben vieler Menschen die Deutungshoheit gerade in ethischen Fragen erlangt? Die Filmindustrie, die sich – wie sie offen eingesteht – glasklaren Erziehungszielen verschrieben hat, kann auf diese Weise unsere Herzen formatieren.

Nicht die Kultur, in der wir leben, steuert unseren inneren Kompass. Es ist andersherum: Die Gute Nachricht setzt Prozesse in Gang, die uns befähigen, innerhalb der Gegenwartskultur auf eine Weise zu leben, an der Gott Freude hat und die den Menschen dient. Die biblische Offenbarung ist unsere Folie für die Beurteilung dessen, was in uns und um uns herum geschieht. Wir prüfen alles am Evangelium und lernen so, das selbstherrliche Denken gefangen zu nehmen, damit es Christus gehorsam wird (vgl. 2 Kor 10,5).


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