Die Frau spricht zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen“. Er spricht zu ihr: „Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher!“ Die Frau antwortete und sprach zu ihm: „Ich habe keinen Mann.“ Jesus spricht zu ihr: „Du hast recht gesagt: ‚Ich habe keinen Mann‘; denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet.“
Johannes 4,15-18
Die Frau am Brunnen will das Wasser, das Jesus ihr anbietet. Sie denkt an echtes Wasser und physischen Durst, den sie damit stillen kann. Sie will nicht mehr jeden Tag in der Mittagszeit zum Brunnen kommen müssen, eine konstante Erinnerung an ihr Ausgegrenztsein. Jesus dagegen will ihren seelischen Durst stillen.
Wir müssen versuchen, uns die Situation der Frau hineinzuversetzen: Ihre Sehnsucht nach Liebe und Annahme, die sie hofft, bei den Männern zu finden. Aber immer wieder wird sie abgelehnt und verlassen. Ihre Hoffnungen und Sehnsüchte bleiben bei jedem Mann unerfüllt und wenn er sie verlassen bzw. entlassen hat, sucht sie weiter; in der Hoffnung, nun doch endlich den Richtigen zu finden.
Welche Sehnsüchte und Hoffnungen haben wir in uns? Was ist uns am allerwichtigsten und wo suchen wir Erfüllung? Vielleicht geht es dir ähnlich wie dieser Frau und du setzt deine Hoffnung auf Menschen und Beziehungen. Oder aber auf deine Position auf der Arbeit oder im Ort. Oder auf deine Kinder, die unbedingt ein erfolgreiches Leben führen sollen. Nur Gott kann den Durst unserer Seele wirklich stillen! C.S. Lewis schreibt von einem Loch in unserem Herzen, das wir versuchen mit allen möglichen Dingen und Aktivitäten zu stopfen, das aber nur Gott ausfüllen kann. Nur bei ihm finden wir „Leben im Überfluss“ (Joh 10,10).
Gebet: Vater, am Kreuz sehen wir, dass du weißt, was wir tatsächlich brauchen: die wiederhergestellte Beziehung zu dir. Du bezahlst dort unsere Schuld und bietest uns nun ewige Erfüllung und Annahme an. Danke für dieses großartige Geschenk! Amen.
