Gemeinde-Bibelleseplan – Tag 13: Johannes 11

Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: „Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Als nun Jesus sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte er im Geist und wurde erschüttert und sprach: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Sie sagen zu ihm: „Herr, komm und sieh!“ Jesus weinte.
Johannes 11,32-35

Jesus reagiert ganz unterschiedlich auf die beiden trauernden Schwestern. Beide begegnen ihm mit der Aussage, dass ihr Bruder noch leben würde, wäre Jesus dagewesen. Aber während er Marta theoretisch-rational antwortet, sagt er bei Maria nichts, ist selbst tief bewegt und bricht in Tränen aus.

Jesus weiß genau, was wir im Leid benötigen. Manche benötigen neu den Blick für die Wahrheit, so wie Marta. Für andere aber wäre diese Wahrheit einfach nur kalt und lieblos. Sie benötigen jemand, der bei ihnen ist und mit ihnen weint, so wie Maria.

Jesus selbst ist unsere Hoffnung, wenn wir Leid und Tod erleben. Er ist „die Auferstehung und das Leben“ (V.25); der Tod hat nicht das letzte Wort. Und gleichzeitig ist Jesus mitten im Leid an unserer Seite, weint und trauert mit uns angesichts des Todes. Ja, er ist sogar „ergrimmt“ (wörtl. „schnaubt vor Wut“) über den Tod, das große unausweichliche Übel der gefallenen Welt. Mit der Auferweckung von Lazarus besiegelt Jesus sein Todesurteil (V.53); aber durch seinen Tod und Auferstehung können wir die Hoffnung haben, dass auch wir auferstehen werden und mit unseren bereits gestorbenen Lieben bei Gott wieder vereint sein werden.

Gebet: Herr Jesus, danke, dass du den Tod besiegt hast! Danke, dass du die Auferstehung und das Leben bist! Und danke, dass du auch jetzt in Zeiten von Leid und Tod bei uns bist und uns tröstest. Amen.