Gemeinde-Bibelleseplan – Tag 16: Johannes 14

„Und wohin ich gehe, dahin wisst ihr den Weg.“ Thomas spricht zu ihm: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen?“
Johannes 14,4-5

Der Jünger Thomas wird ja oft als der „Zweifler“ bezeichnet. Hauptsächlich aufgrund seiner Weigerung in Kapitel 20, den Berichten über die Auferstehung ohne sichtbare Beweise zu glauben. Im Johannes-Evangelium erfahren wir mehr über ihn als in irgendeinem anderen Evangelium. Wir sehen einen Jünger, der nachdenkt und anscheinend einen Hang zum Pessimismus hat, gleichzeitig aber auch Jesus sehr verbunden und loyal ist.

Sein rationales Wesen macht es ihm manchmal schwer zu glauben. Aber er äußert ehrlich seine Zweifel und stellt Fragen! Ich bezweifle, dass die anderen Jünger die Aussage von Jesus wirklich verstanden haben (sie sind ja manchmal ähnlich begriffsstutzig wie wir). Aber nur Thomas äußert sein Unverständnis. Wie viele der Jünger oder von uns hätten einfach ihre Frage runtergeschluckt?

Und Jesus reagiert auf Thomas‘ Frage nicht abweisend oder abbügelnd, nach dem Motto: „Du musst einfach glauben!“ Nein, er geht auf seinen Zweifel ein und nimmt ihn ernst. Dieselbe gute Botschaft gilt auch heute noch: Zu Jesus darfst du ehrlich mit deinen Fragen und Zweifeln kommen! Du sollst nicht deinen Verstand ausschalten und „einfach glauben“. Bei Jesus sind auch Skeptiker und Zweifler hochwillkommen.

Gebet: Herr Jesus, danke, dass der Glauben an dich nicht einfach ein blindes Vertrauen ist, sondern eine begründete Hoffnung, die sich auf Tatsachen stützt. Hilf mir, Antworten auf meine Fragen zu finden und selbst gute Antwort denen zu geben, die Fragen und Zweifel in Bezug auf dich haben. Amen.