Gemeinde-Bibelleseplan – Tag 21: Johannes 19

Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: „Siehe, euer König!“ Sie aber schrien: „Weg, weg! Kreuzige ihn!“ Pilatus spricht zu ihnen: „Euren König soll ich kreuzigen?“ Die Hohen Priester antworteten: „Wir haben keinen König außer dem Kaiser.“
Johannes 19,14-15

Wenige Tage vor dieser Situation wurde Jesus noch vom Volk feierlich in Jerusalem empfangen. Sie gingen ihm entgegen und empfingen ihn als den Messias und König Israels. Nun, sechs Tage später, ist die Stimmung komplett gekippt. Anstatt Jesus als ihren König anzunehmen und der Intrige der Hohenpriester entgegenzuwirken, fordert die Volksmenge, dass er gekreuzigt wird. Statt auf den Messias zu hoffen, der sie von den Römern befreien soll, stellen sie sich als loyale Untergebene des Kaisers dar.

Jesu Anspruch, der König zu sein, polarisiert. Vielleicht war die Menge enttäuscht von ihm, dass er nicht der gewünschte politische Messias war, der ihre Sehnsüchte erfüllte. Aber Jesus kam nicht, um äußere Freiheit von den Römern zu bringen, sondern innere Freiheit von der Sünde. Und damit wird es auf einmal ganz persönlich. Denn Jesus als König beansprucht Autorität über unsere Leben. Das geht vielen zu weit. Diesen Preis sind sie nicht bereit zu zahlen.

Hier sehen wir zugespitzt, was wir schon immer wieder im Lauf des Evangeliums gesehen haben: Jesu Anspruch, der König zu sein, macht Neutralität unmöglich. Entweder du lehnst ihn ab oder du beugst dich vor ihm. Wie reagierst du also auf Jesus?

Gebet: Herr Jesus, du bist der König, aber ein ganz anderer als wir erwartet hättet. Du bist ein König, der für uns stirbt. Du bist ein König, der totale Autorität einfordert, aber dort am Kreuz seine totale Liebe, Güte und Barmherzigkeit mit uns Menschen zeigt. Lass uns dir freudig folgen. Amen.