Warum bin ich Christ?

In einem Apologetik-Seminar wurden wir einmal herausgefordert aufzuschreiben, warum wir Christen sind. Es ging nicht darum, die Bekehrungsgeschichte zu erzählen, also wie wir zum Glauben gekommen sind. Sondern, warum wir glauben, also welche Gründe wir für unseren Glauben haben. 

Die Herausforderung dabei: Es dürfen keine christlichen Vokabeln verwendet werden und man soll alles innerhalb von einer Minute gesagt haben. Das entspricht ca. 100-120 Wörtern. Der Gedanke dahinter ist folgender: Wenn jemand mitbekommt, dass du Christ bist und dich dann im Gespräch fragt warum, dann brauchst du eine klare Antwort. Die muss kurz sein und darf nicht zu einem 10-minütigen Vortrag führen. Dir wurde eine klare Frage gestellt, also gib eine klare Antwort. Wenn dein Gesprächspartner danach noch mehr Interesse hat und dieses Thema vertiefen will, dann kannst du noch mehr in die Tiefe gehen.

Als ich mich dieser Herausforderung gestellt habe, musste ich schnell feststellen, dass ich mir das in meinem Kopf viel einfacher vorgestellt habe, als es schlussendlich war. Ich dachte, ich weiß, warum ich an Gott glaube. Aber als ich es formulieren musste, wurde ich stutzig. Ja, warum glaube ich eigentlich? Mir sind viele Gründe eingefallen, warum der christliche Glaube für mich Sinn macht. Die Versuchung bestand für mich, eine „Idealantwort“ zu geben. Also eine Antwort, die den Fragenden gleich alle unschlagbaren Gründe gibt, damit auch er den christlichen Glauben annimmt. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, warum ich glaube. Und ich bin kein idealer Mensch, also kann ich auch keine ideale Antwort geben. Aber ich habe einen persönlichen Denkprozess durchlaufen und persönliche Erfahrungen gemacht, die einzigartig sind. Meine Verantwortung ist es nur, ein Zeuge meines Glaubens zu sein. Und ein Zeuge erzählt das, was er gesehen und erlebt hat. Von ihm wird keine wissenschaftliche Abhandlung erwartet, die allen Einwänden und Fragen standhält. Sein Zeugnis mag für Außenstehende unwahrscheinlich und gar unglaubwürdig erscheinen. Aber das ist nicht seine Verantwortung. Die Aufgabe des Zeugen ist es nur, seine Erlebnisse zu schildern.

Hier nun ist mein Versuch zu beschreiben, warum ich an Gott glaube. Ich überlasse es dem Leser zu beurteilen, wie gut mir die Erfüllung der gestellten Aufgabe gelungen ist.

Ich bin zwar in einer christlichen Familie aufgewachsen und von klein auf in den Glauben reingewachsen. Aber als junger Erwachsener hab ich mir ernsthafte Gedanken gemacht, ob mein Glaube wirklich wahr ist. Ich hatte Angst, einer Lüge zu glauben. Und obwohl ich mir manchmal gewünscht habe, dass es keinen Gott gibt, habe ich festgestellt, dass die christliche Weltanschauung Sinn macht und am besten die Realität beschreibt. Alles deutet darauf hin, dass die Bibel wahr ist und daraus folgte für mich logisch, dass Jesus wirklich der ist, der er behauptet zu sein. Außerdem hab ich subjektiv Gottes Nähe und Trost in wirklich schweren Lebenssituationen erfahren, die meine rationale Überzeugung auch praktisch untermauert haben.


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