Meine Top 10 Bücher in 2021

Ich lese gerne. Und ich lese eingermaßen viel. Am Jahresende findet man ja im Internet immer wieder Listen mit den Top 10 gelesenen Büchern des Jahres. Da ich solche Artikel immer recht spannend finde, kommt hier meine eigene Version davon. Hier sind also meine 10 besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe, mit jeweils einem kleinen Absatz zum Inhalt und Hintergrund.

10. Wie man ein Buch liest von Mortimer Adler

Nachdem ich öfter von diesem Buch gehört hatte und es auch schon längere Zeit auf meiner Bücherliste stand, habe ich es dieses Jahr endlich gekauft und gelesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Titel ist Programm. Adler beschreibt vier Lesestufen und wie die für sich wichtigen Informationen aus Büchern herausholt. Auch wenn manche Anleitungen und Hinweise mir schon bekannt waren, hat dieses Buch mir nochmal neue Ansätze zum besseren Lesen gegeben. Jeder, der gern liest und so viel wie möglich davon profitieren will, sollte dieses Buch einmal gelesen haben.

9. Berufung: Eine neue Sicht für unsere Arbeit von Timothy Keller & Katherine Leary Alsdorf

Dieses Buch hatte ich vor einigen Jahren schon mal gelesen und nun nochmal neu und intensiver. Für jeden Christen, der sich fragt, wie er denn am besten zur Ehre Gottes seine Arbeit tun kann, ist dieses Buch ein Muss. Die Autoren zeigt, was Gott sich mit der Arbeit gedacht hat, wie wir durch die Sünde ein falsches Bild von ihr haben und wie man als Christ befreit arbeiten kann. Besonders herausfordernd für mich war folgender Satz: „Wo und wie kann ich, mit den Gaben und Möglichkeiten, die ich habe, sowie mit dem, was ich über Gottes Willen und die Nöte und Bedürfnisse der Menschen weiß, meinen Mitmenschen am besten dienen?“ (S. 65)

8. Das Schloss und die Insel: Die gespiegelte Pilgerreise von C.S. Lewis

Dieses Buch haben meine Frau und ich gemeinsam gelesen. Uns hat beide fasziniert, wie Lewis verschiedenste Weltanschauungen und Denkweisen bildlich darstellt und personifiziert. Und auch wenn man nicht jede Anspielung sofort versteht, macht es einfach Freude in die Geschichte einzutauchen und John auf seiner Suche nach der Insel zu begleiten.

7. Krieg und Frieden von Leo Tolstoi

Als ich zur Jahreshälfte einige Wochen krank war, war dieser Roman meine „Erholungslektüre“. Nachdem ich 2020 mit Dostojewski die russischen Autoren entdeckte, war ich gespannt auf diesen Klassiker. Mich hat er sehr in seinen Bann gezogen, sowohl mit seinen Schlachtszenen, den Schrecken des Krieges, aber auch mit den Beschreibungen der Gedankenwelt der Charaktere.

6. Beten: Dem heiligen Gott nahekommen von Timothy Keller

Auch dieses Buch hatte ich vor einigen Jahren schon mal gelesen; jedoch wusste ich vom Inhalt nahezu nichts mehr. Ich nahm es wieder zur Hand vor allem aus der praktischen Notwendigkeit heraus, dass mein Gebetsleben zwingend eine Veränderung brauchte. Kellers Verknüpfung von Intellekt und Handeln gefällt mir immer wieder. Er beschreibt, was Beten ist, was die theologischen Grundlagen dafür sind, spart aber nicht an praktischen Anleitungen, sowohl aus der Kirchengeschichte als auch seine eigenen Empfehlungen. Dieses Buch macht Lust zum Beten: Zweck erfüllt!

5. Die Brüder Karamasow von Fjodor Dostojewski

Dieses Mammutwerk habe ich als englisches Hörbuch gehört. Auch aufgrund des hervorragenden Erzählers Constantine Gregory war ich fasziniert von diesem Buch. In jeder freien Minute wollte ich weiterhören, um zu erfahren, wie denn dieses Drama sich entwickelt. Die Geschichte der drei Brüder mit ihren verschiedenen Weltanschauungen ist nicht umsonst ein Klassiker. Dostojewski versteht es unglaublich gut, die verschiedenen Charaktere und Sichtweisen so deutlich darzustellen, dass man denken kann, man schaut in den Kopf der Romanfiguren. Und er beweist mit diesem Roman, dass er nicht nur ein hervorragender Schriftsteller, sondern auch ein gründlicher Denker ist, der sich genau überlegt hat, was die praktischen Auswirkungen unterschiedlicher Weltanschauungen sind.

4. Jesus: Eine Weltgeschichte von Markus Spieker

Ein weiteres dickes Buch, das sich aber überhaupt nicht in die Länge zieht. Markus Spieker schreibt locker und fesselt, wie die gesamte Menschheitsgeschichte mit Jesus Christus verwoben ist. Das Buch ist sein Tribut an die Person, die er am meisten liebt und die ihn und die gesamte Geschichte geprägt hat wie sonst niemand. Höchst interessant, höchst spannend und sehr herausfordernd. Ein ähnliches Buch, von dem ich auch ziemlich begeistert bin, ist Herrschaft: Die Entstehung des Westens von Tom Holland.

3. The Ruthless Elimination of Hurry von John Mark Comer

Dieses Buch hat mich sehr herausgefordert, weil es mir den Spiegel vorgehalten hat, was für ein gestresstes und gehetztes Leben ich oft führe. Eile ist zum Standard in der Gesellschaft und bei Christen geworden, jedoch ist sie tödlich für unseren Glauben. John Mark Comer plädiert eindringlich (und gleichzeitig nicht von oben herab) für den Weg von Jesus, der viel tat und dennoch nie in Eile oder ausgebrannt war. Die Gedanken dieses Buches haben mich das ganze Jahr begleitet und ich habe neben einer Rezension noch hier und hier darüber geschrieben.

2. Reset: Living a Grace-Paced Life in a Burnout Culture von David Murray

Obwohl ich The Ruthless Elimination of Hurry bereits Anfang des Jahres gelesen hatte, fand ich mich in der Jahresmitte erneut in einem Stress-Sog wieder. Ich hatte zu lang zu viel gemacht und dann hatte es sich auch auf meine Gesundheit ausgewirkt. Als ich krank war (und Krieg und Frieden las), habe ich auch dieses Hörbuch gehört. Passend für die Zielgruppe Männer beschreibt Murray anhand des Durchlaufs eines Autos durch die Werkstatt, wie wir mit Burnout bzw. zu viel Stress umgehen und aus diesem Zustand wieder herauskommen können. Das Buch hat mir geholfen, meinen Weg in diese Situation zu analysieren und konkrete Veränderung für die zweite Jahreshälfte umzusetzen. Die in dem Buch enthaltene Checkliste mit Warnhinweisen für Burnout ist nun fester Teil meines Reflektionsprozesses.

1. Telling a Better Story: How to Talk About God in a Skeptical Age von Joshua Chatraw

Wie können wir gewinnbringend von unserem Glauben erzählen, wenn er in der Gesellschaft als falsch, unterdrückend und irrsinnig angesehen wird? Chatraws Ansatz ist anders als man es aus anderen Apologetikbüchern kennt. Weniger argumentativ, sondern mehr auf das Verstehen und Eintauchen in die Weltanschauung des Anderen ausgerichtet, um dann zeigen zu können, wie der christliche Glaube die bessere und erfüllendere „Geschichte“ erzählt. Für mich ein ganz neuer Ansatz, den ich aber unglaublich befreiend und für jeden umsetzbar finde. Hier wiederhole ich mein Bedauern von meinem Buchhighlight aus 2020: „Leider fehlt bisher eine deutsche Übersetzung; hoffentlich gibt es einen Verlag, der diese Lücke schließt.“


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